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Auffahrts-Ausfahrt ins Piemont vom
24. 05. 2001 bis 27. 05. 2001
"10.00 Uhr Autobahnraststätte La Gruyère mag ja noch gehen. Aber 10.00 Uhr Raststätte Sankt Bernhard, das grenzt schon fast an eine Zumutung" dachte ich so bei mir, als ich den Clubbrief las. Aber das war lange her, sogar noch vor dem Warm-up. Ebenso ging auch der Anmeldeschluss an mir vorbei, nu ja, nach der Zeit der Prüfungen auch nicht verwunderlich, genoss ich doch einfach meine freie Zeit. Bis dann die Auffahrt immer näher kam. Ich wollte aber unbedingt mit und war mir der Probleme um die Zimmerbuchung bei so vielen Leuten bewusst. Krampfhaft versuchte ich also Bruno zu erreichen. Den Anrufbeantwortertext kannte ich langsam auswendig. Nach einer letzten, leicht genervten Mitteilung ("Biiiiiitteeee ruf endlich zurück!) kam dann der Kontakt doch noch zu stande. Des Rätsels Lösung war schlicht und ergreifend nicht die, das unser Präsi langsam unzuverlässig wurde, sondern er war einfach mit Chrisi und Rainer in Griechenland in den Ferien.
Als mir das Twixroute auch "nur" ca. 2 1/2 Stunden für die Strecke Hägglingen - Martigny offenbarte, war sämtlicher Unmut verflogen und ich nahm motiviert die Strecke zum Treffpunkt unter die Räder. Als ich dann nach rund T +2h die Twin zum Landeanflug auf die Raststätte St. Bernhard einlenkte und sicher wieder zurück auf den Boden brachte, war ich dann doch leicht erstaunt über die paar wenigen Afi’s, die da vor dem Restaurant standen. Aber ich war ja noch etwas früh und wenn ich so an unsere Mitgliederliste denke, haben einige den noch längeren Anfahrtsweg als ich. Kann also nur noch besser werden. Dachte ich. Wenn ich mich aber heute zurückerinnere, ist glaube ich nur noch Andi Seiler nach mir eingetroffen. So setzte sich die Auffahrtstour 2001 aus einer munteren Schar von 9 Personen und 8 AT’s zusammen. Ob’s am Baby-Boom liegt, konnten wir nicht definitiv klären. Wenn ich aber an Auffahrts-Touren mit rund 24 Twins denke, dann stimmte mich dieses Bild schon etwas traurig. Am Wetter konnte es nicht liegen, waren doch für Auffahrt 4 schöne Tage angekündigt. Mit dabei waren Andi 1 Lehnherr, Andi 2 "einarmiger Pisser" Seiler, Beat und Andrea Giger, Bruno "Präsi" Jüstrich, Chrige "Cola-Tank" Allemann (einzige Twin der Welt, die offenbar mit Cola fährt, ist jedenfalls so angeschrieben...), Rolf "little Bhudda" Grun, Thomi "Flickentwin" Wyss und meine Wenigkeit, Markus "Waldi" Waldmeier.
Trotz oder gerade wegen der vorgelagerten Ferien führte uns Bruno sicher durch den Sankt Bernhardtunnel aus der Schweiz. Ziel des ersten Tages war das östlich von Turin gelegene Asti. Um dieses Ziel schnellstmöglich zu erreichen, lenkten wir unsere Twins über die Autostrada um das stinkende Turin herum. Aufs Plastikgeld vertrauend, unterliess ich es auch in diesem Jahr, vor der Reise Bargeld zu wechseln. Als die Kassierer an den Zahlstellen meine entgegengestreckte Mastercard jeweils freundlich aber entschieden ablehnten, kamen wir meine Erlebnisse vom Vorjahr wieder in den Sinn und ich beschloss, das nächste Jahr ganz bestimmt Bargeld mitzunehmen. Wäre der Zusammenhalt in unserem Club nicht so super, stünde ich wahrscheinlich heute noch schweissgebadet vor einer geschlossenen Zahlstellenschranke. Als wir so gegen 15.00 Uhr in Asti eintrafen, stellten wir fest, das es eigentlich auch seinen Reiz hat, mal nicht gerade erst kurz vor ZV am Ziel einzutreffen. Zumal die italienische Sommermode bei solch einem tollen Wetter eine wahre Augenweide darstellt. Nur zu gerne setzten wir uns also nach dem Zimmerbezug in ein nahegelegenes Strassencafé. Einerseits um uns ein kühles blondes die Kehle runterrieseln zu lassen und dabei die heissen dunklen zu begutachten. Nach einer - mehr oder weniger - kurzen Suche fanden wir, wie sich’s für Italien gehört, eine Pizzeria, in welcher wir uns die Mägen voll schlugen.
Andi 2’s Bemühungen, uns nach dem Nachtessen in eine Zappelhalle zu lotsen, um noch etwas das Verhalten der Signorinas zu studieren, fanden wenig Akzeptanz. Den ersten Schlummertrunk gab’s deshalb im "River Railroad-Pub", einer Open-Air-Bar inmitten der Stadt. Da wir aber nebst dem bezaubernden Bierschlitten beinahe die einzigen Anwesenden waren, versuchten wir unser Glück ein paar Strassen weiter. In einer Latinobar (ebenfalls Openair!) gab’s dann die Fortsetzung und auch genügend Signorinas. Irgendwann haben dann alle den weg in die Heia gefunden. Die einen früher, die andern später.
Der zweite Tag führte uns dann, nach Frühstück und auschecken, Richtung Ormea. Bruno wusste uns ein weiteres Mal über kurvige Nebenstrassen geschickt an den im späteren Nachmittag auftauchenden Gewittern vorbeizuführen. Dafür bin ich ihm heute noch dankbar, blieb meine Regenkombi aus Platzspargründen doch zu Hause. Wo genau wir überall durchgefahren sind, könnte ich heute nicht mehr rekapitulieren. Genial war’s auf jeden Fall. Nicht zu vergessen sei die Mittagspause. Auf der Suche nach einer geeigneten Gartenwirtschaft stiessen wir auf ein Restaurant, welches uns aber partout nicht im Garten bewirten wollte, da dieser zur Bar nebenan gehöre. Man verwies uns aber auf einen nahegelegenen Country-Club. Der Wirt eskortierte uns dann freundlicherweise mit dem Auto auf dem Weg dorthin. Obwohl einige nur etwas Trinken wollten, orderte Andi 2 von diversen Vorspeisenplatten über die Pasta bis zum Dessert das volle Programm. Typisch italienisch kamen die dann nicht Häppchenweise, sondern immer grad’ in rauen Mengen. Die zu ¾ volle 2-Liter-Flasche Hauswein, welche bereits beim Eintreffen auf dem Tisch stand, überlebte entgegen allen gegenteiligen Versprechen, dieses Gelage nicht. Wiedereinmal war Bruno der erste, der es nicht unterlassen konnte, den Tropfen zu degustieren. "Angefixt" von seinem kreisenden Glas wurde die Flasche alsdann in die umstehenden Gläser verteilt und vernichtet. Dem währschaften Boden aus Aufschnitt und Pasta ist es wohl zu verdanken, dass dieser Tag nicht in einem Desaster aus Trunkenheit am Lenker geendet hat.
Beim Eintreffen im gebuchten Hotel in Ormea fühlten wir uns sofort um mindestens 30 Jahre zurückversetzt. James Bond hätte sich in seinen besten Jahren in dieser (ehemaligen) Nobelherberge bestimmt ausgesprochen wohl gefühlt! Das Entrée war wohlriechend deodoriert (Marke "Seitvierzigjahrennichtmehrgelüftet"). Die Rezeption schmückte eine, fast futuristisch anmutende, Stöpsel-Telefonzentrale. Die Bar dekorierte ein graues Plastik-Flaschengestell mit viereckigen Fächern, deren Ecken sanft abgerundet waren. Die etwas schief drinstehenden Flaschen datierten bestimmt noch vom Eröffnungsevent des Hotels. Vervollständigt wurde die Bardeko durch weitere Stilelemente der 60er und 70er Jahre, vorwiegend in den sanften Pastellfarben Orange und Gelb gehalten. Aber wir mussten ja den Apéro nicht unbedingt im Hotel einnehmen. Deshalb beschlossen wir, uns anschliessend an Zimmerbezug, Mopedparkieren und Duschen, im danebenliegenden Café zu treffen.
Im selben bezaubernden Stil wie die Eingangshalle waren auch die Zimmer gehalten. Ca. vier Meter hoch, dafür die Kantenlänge der Wände nur etwa um die Hälfte so lang (ich sagte ja, cirka...), weiss getüncht und mit schwarz/weissen Fliesen abgerundet, machte das Zimmer doch einen recht passablen Eindruck. Ein Blick unter die Decke des federgelagerten Bettes versicherte mir, das der Erbauer dieses Schmuckstücks nicht noch per Zufall in den Laken vor sich hinmoderte. Ich bin mir aber sicher, dessen Frau gesehen zu haben. Diese trampelte nämlich während Brunos Dusche zwei Mal ins Zimmer. Der Antlitz meines Körpers in Unterhose wird’s wohl nicht gewesen sein, der sie immer wieder in unser Zimmer zurückgeführt hat. Diese alte Frau hat schlicht und ergreifend in diesem langen Gang, mit so viel gleich aussehenden Türen, ihr Zimmer nicht mehr gefunden. Sie probierte nämlich nachher noch alle weiteren Türen aus. Ich hoffe bloss, sie hat ihr Zimmer noch gefunden. Solltet ihr per Zufall bei einer Piemont-Tour nochmals in diesem Hotel halt machen, schaut auf alle Fälle sicherheitshalber vor dem zu Bett gehen kurz unters Laken...
Bruno und ich waren dann die ersten, die sich am vereinbarten Treffpunkt einfanden. Mit unserem Eintreten sackte der Altersdurchschnitt in besagtem Kaffee schlagartig in die Tiefe. Ich wurde immer unsicherer. Irgendwie war in diesem Ort alles alt. Die Häuser, die Hotels und jetzt auch noch die Leute. Sicherheitshalber auch hier der Kontrollblick, diesmal auf das Verfalldatum des Biers. 12.01 zeigten die Ziffern. Nach 1901 sah die Flasche nicht aus, ganz im Gegensatz zur "Barmaid", denn "Barmumie" wäre zutreffender gewesen. Es traf in diesem Falle Bruno. So viel ich weiss, lebt er noch, auch wenn sein Bier sage und schreibe bereits im September 99 abgelaufen war. Aber was soll’s, seine Twin musste auch schon so vieles an Treibstoff schlucken. Und geschadet hat’s nicht. Oder, Bruno?
Wir hatten jedenfalls pünktlich aufs Eintreffen der anderen unsere Hülsen geleert und waren schleunigst aus diesem Antiquariat geflüchtet. Wer weiss, aber wahrscheinlich haben wir durch unser gezieltes Handeln unsere Mitreisenden vor schlimmerem bewahrt. Nach einem gemütlichen Apéro in einer Weinbar mit doch ausgesprochen jungem Personal ging dann anschliessend die Suche nach einer Örtlichkeit zur Futterverwertung los. Ein ausgesprochen schmuckes Restaurant wies uns Jeans- und Schlarpentragenden Biker freundlich aber bestimmt ab. Es sei leider schon alles ausgebucht, hiess es. Soll der doch auf seinem Frass hocken bleiben. Wir finden schon was. Dachten wir. Die Auswahl war ja sooo gross, dass man sich fast nicht entscheiden konnte. Mit Ach und Krach fanden wir dann auch das zweite Speiserestaurant des Ortes und sagten uns, wenn wir schon in Italien sind, dann schadet uns zum zweiten Mal Pizza hintereinander auch nicht. Dafür waren die dann aber besser als die am Abend davor. Während sich der Rest des Haufens nach dem Abendessen in die Schlafhallen des mittleren 18ten Jahrhunderts zurückzogen, versuchten Andi 2, Bruno und ich uns die Nacht in den Gewölben ebendieser so kurz wie möglich zu gestalten. Ablenkung von diesem Gruselkabinett fanden wir dann in der örtlichen Musikbar, mit einer nicht mehr ganz jungen, dafür aber umso attraktiveren Bardame. Sie war bestimmt auch der einzige Grund, warum Andi 2 nach dem verpatzten Caipirinha (mit Zitronen anstelle Limetten – die gäbe es nur Samstags, ganz wenig Crash-Eis und umso mehr Alkohol) nicht gerade schreiend ins Hotel gerannt ist. Andis Italienisch-Künste waren es dann auch, die ihr entlockten, dass die Schweiz in Italien, aufgrund des kommenden, liberalisierten, Hanf-Gesetzes bereits als die Haschischtanke schlechthin gelte.
Na ja, irgendwann konnten auch wir dem Charme unserer Schlafhöhlen nicht mehr entziehen und begaben uns zur Nachtruhe in die gemietete Gruft.
Nachdem’s während der Nacht doch noch das eine oder andere Mal geregnet haben muss, empfing uns der Morgen einigermassen klar. Das Frühstück wurde uns von Adriano Celentano persönlich serviert (ehrlich...!), während dessen Bruder in der Küche die alten Brötchen so anzurichten versuchte, dass sie wie frische aussahen. Aller Guten Dinge sind 25, oder so. Jedenfalls nichts wie weg von hier! Das einzige alte, was mir in Ormea wirklich gefallen hat, war der total überwucherte Dampfbahnhof mit Lockschuppen. Ein weiterer Zeuge der besseren Zeiten, in welchen Ormea noch 33 Hotels hatte. Heute sind von diesen 33 noch unglaubliche 3 geöffnet.
Es stand an diesem sonnigen Samstag die legendäre "Ligurische Grenzkammpassstrasse auf dem Programm, eine Schotterpiste, welche uns auf rund 2600 M.üM. und über den Col de Tende bringen sollte. Die Vorfreude wurde aber durch den örtlichen Kaufmann getrübt, welcher zwar Streckenkenntnis bewies, uns aber mit der Hiobsbotschaft enttäuschte, die Strecke sei wegen Schnees noch gesperrt. Hä, wer’s glaubt. Wir sind doch nicht durch halb Europa gefahren, um von einem Dorfkrämer ausgebremst zu werden. Und wir wären schon gar nicht der Africa Twin Club... also an der Fahrverbotstafel vorbei immer weiter den schneebedeckten Höhe entgegen. Bloss tauchte dann da dieser verdammte Trax auf, der so plötzlich hinter einer Biegung quer auf der Strasse stand. Auch der wäre eigentlich zu umfahren gewesen. Nicht einmal die bis auf einen 30 Centimeter breiten Betonrand abgerutschte Strasse hätte uns aufgehalten. Als dann aber ein Husky-Pilot die Strasse runter kam und uns klar machte, dass er auch nicht weiter gekommen sei, beschlossen wir nach einem scheelen Seitenblick auf unsere Strassenbereiften Twins, halt doch die Ausweichstrecke zu suchen. Die hat uns der Dorfkrämer nämlich freundlicherweise auf der Karte eingezeichnet. Die hat aber nicht weniger Spass gemacht! Loser Schotter, Schlaglöcher und vor allem diese überhöhten Regenrinnen haben der Piste ihren besonderen Reiz verliehen. Die wunderbare Aussicht, das schöne Wetter mit der gleissenden Sonne und die zeitweisen Durchfahrten durch unbeleuchtete Tunnel trugen den Rest dazu bei, bleibende Erinnerungen zu schaffen. Ich hab beim Schotterwetzen auch eine neue Sportart entdeckt! Mit 60 km/h einen ausgewachsenen Gamsbock zu jagen macht auf Schotter noch viel mehr Spass! Als ich ihn dann endlich aus dem Wald raus hatte, sprang dieser doch einfach über die Felswand runter. Den Entscheid, das Spiel mitzuspielen, verwarf ich dann sofort wieder. Ein Blick zurück verriet mir, das mir dieser Sprung zwar einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde gesichert hätte. Aber ich hätte die Twin unten nie und nimmer auf die Räder gebracht. Und wie hätte ich dann anschliessend das Nachtessen wieder rauf zu meinen Clubkameraden/innen zu bringen sollen?
Ein paar pick-nickende französische Wanderer wiesen uns auch den richtigen Weg aus Italien raus nach Frankreich. Eine doch recht breite "Kies-Autobahn" führte uns dann auch wieder Spitzkehre um Spitzkehre dem Talboden entgegen. Nur das ich ja eigentlich bei der fünftletzen Spitzkehre hätte wissen müssen, wann die Kurve anzubremsen ist. Ich hätt’s ja auch fast unbemerkt geschafft, aber als Thommy angefahren kam, war ich halt noch beim Aufsteigen. Die Frage nach dem Warum und Wieso erübrigte sich also ganz automatisch.
Nach dem Mittagessen aus Sandwich, Fisch und Schuhsolen galt des eigentlich nur noch, den Col de Larche zu bezwingen und die Strecke nach Gap zu überbrücken. Hätten wir auch gemacht, wenn da nicht der Schnee schon wieder einen Pass unpassierbar geschlossen hätte. Die anschliessend zu fahrende Umleitung von schlappen zusätzlichen 150 km ohne Autobahn brachten dann Bruno doch leicht aus der Fassung. Doch mit Andi 1’ ruhigen und besonnenen Hilfe führte uns ein leicht gereizter Präsi ein weiteres Mal sicher ans Ziel. Über Geschwindigkeitsbegrenzungen wollen wir uns ein anderes Mal unterhalten, eins sei aber gesagt: 120 – 130 km/h lassen sich auch auf französischen Nebenstrassen problemlos fahren. Es war jedenfalls zwischen sieben und acht am Abend, als wir in Gap eintrafen. Aufgrund dieser Verspätung beschlossen wir dann auch, gleich im Hotel zu speisen, war dieses doch recht ausserhalb des Stadtkerns. Dieses Nachtessen wird mir auch noch gewisse Zeit in Erinnerung bleiben, wurden doch so ziemlich alle kulinarischen Leckerbissen der französischen Küche ausprobiert. Sehr zu meinem Leidwesen, denn gewisse Schleimkreicher sollte man bei allem Verständnis für Gaumenfreuden draussen im Garten ihr eh schon beschissenes Leben frönen lassen. Wer kriecht schon gerne den ganzen Tag bäuchlings im Dreck rum und schleppt dabei noch den ganzen Hausrat mit.
Als man uns irgendwann sanft darauf hingewiesen hatte, das es langsam an der Zeit sei, das Restaurant zu verlassen, beschlossen Andi 2 und ich ein weiteres Mal, den anderen nicht in die Kajüte zu folgen, sondern uns über alle Promillegrenzen hinwegzusetzen und uns doch noch einen Tanzabend in der Disco am anderen Ende der Stadt zu gönnen. Die holde Weiblichkeit liess uns auch in Frankreich nicht zu Ruhe kommen. So schwangen wir uns in Helm und Shirt nochmals auf unsere Rauchvelos und liessen uns von unseren V-Twins in die Stadt radeln. Wir hatten einen dementsprechenden Auftritt vor den wartenden Gästen. Diese Exklusivität erleichterte uns dann auch die Passage durch die Gesichtskontrolle. Wohlverstanden: Ich hatte nur meine Riemchensandalen mit Socken (nicht Weiss) an. Nach ein paar Drinks beschlossen wir so gegen vier, uns so langsam auf den Heimweg zu machen. Girls hätte es eigentlich genug gehabt. Bloss waren die in französisch halt immer besser als wir. Die einzigen die wir kennengelernt haben, waren 2 Jungs aus dem Wallis. Ebenfalls Biker, aber nach dem Motto "ineloh ond ineloh" egal ob auf der Strasse oder an der Bar. Kurz gesagt, die Nacht war’s auch und so tauchten bei Frühstück zwei doch recht müde Gestalten auf.
Für den letzten Tag gab’s nur noch ein Ziel, die Heimat. Gottseidank beschlossen wir dann kurzfristig, nicht über die Autobahn heimzufahren, sondern uns bei blendendem Wetter noch ein paar Pässe zu gönnen.
Um fünf Abends trafen wir an der Shell-Tankstelle von Martigny auch unsere Walliser Wetzer wieder, welche wir ausgangs Gap zuletzt gesehen hatten, und die nochmals ausdrücklich bestätigten, ausschliesslich über die Autobahn gewetzt zu sein. Tja...
Für mich galt’s dann nur noch, den am Donnerstag aufgestellten Zeitrekord auf dem Heimweg zu Toppen. Dies gelang mir nicht ganz, hatte ich doch die Benzinreserven falsch kalkuliert und musste in Gruyère einen zusätzlichen Tankstop einlegen. Mildernd kann aber gesagt werden, das in den erreichten zwei Stunden und fünf Minuten noch 2 Staus zu bekämpfen waren. Alles in allem also doch nicht so leid.
Abschliessend: Anfangs war ich etwas skeptisch, empfand ich die letztjährige Piemonttour nicht so als der Oberhammer. Da gab’s mir doch etwas viele Überbrückungsetappen. Für die Tour 2001 möchte ich Bruno und allen die mitorganisiert haben, ein riesiges Lob aussprechen! Das war mal wieder eine Suuuperauffahrtstour!
Für alle die die nicht dabei waren: IHR HABT WAS VERPASST! Wieso lasst Ihr Euch so was entgehen? Bis jetzt war das Wetter ja nicht so der Hammer. Aber wir haben 1740 km bei besten Wetterverhältnissen und auf unterschiedlichsten Strassebelägen absolviert. Lasst Euch das nicht noch mal entgehen! Denn mit 25 Africa Twins machts einfach noch viiiiiiiiiieeeeeeel mehr Spass!
Markus Waldmeier
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