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März 2024
Motofestival (29.02.)
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7. Jura-Rallye: Wasser, Erde, Luft vom 21. 06. 1997 bis 22. 06. 1997

Als ob sich das Unheil schon ankündigen wollte, begann der Samstag morgen reichlich hektisch und vor allem wolkenverhangen; ich erreichte den Startpunkt der Jura-Rallye des Africa Twin Club Schweiz noch halbwegs trocken, und wie die meisten konnte ich das Zelt noch trocken aufstellen.
Schon kurz nach dem Aufbauen rief Bruno zum Sammeln auf; man solle Zweierteams bilden und dann Karten und Punkteblatt fassen. Hansueli machte den Fehler, mich zu fragen, ob ich denn schon in einer Gruppe wäre, was ich verneinte. Und so fanden eine Enduro4-bereifte Africa Twin mit gelände-, matsch-, und schotterunerfahrenem Fahrer und eine LC4 auf T63 mit einem weitge-reisten Globetrotter im Sattel zusammen. Perfekt!
Das Ziel der Rallye ist nicht, möglichst schnell zu sein, sondern mit möglichst wenigen Kilometern ans Ziel zu kommen und an den Posten unterwegs Punkte zu sammeln.
Doch schon die erste Abkürzung erwies sich als eher unpassierbar. Mein Hinterreifen setzte sich zu und wollte nicht weiter, Hansueli musste feststellen, dass weiter oben Baum-stämme quer über den Weg la-gen. Den Zeit- und Wegverlust verschmerzten wir, fanden dann aber erst nach ein wenig Suchen den ersten Posten: Africa Twin schieben. Schade, dass wir dafür nicht die LC4 hernehmen durften.
Als Trostpflaster hatte schon kurz nach dem Start Regen eingesetzt, der sich den ganzen Tag über hart-näckig halten sollte, und stellenweise das vorwärtskommen so gut wie unmöglich machte. Trotz diesen Widrigkeiten fanden wir dann doch noch zwei Ab-kürzungen, die so gut funktionierten, dass wir jedesmal am Ende auf die anderen stiessen, welche den weiteren Weg genommen hatten.
Beim Schiessen am Posten 2 stellte ich meine Dienstuntauglichkeit unter Beweis: einen solch miserablen Schützen sollte man nicht das Vaterland verteidigen lassen. Der Weg zu Posten 3, weit weg von den ersten beiden, erwies sich als schwierig zu finden; die ausgesuchte Abkürzung endete mitten im Nichts einer grossen Wiese, und angesichts der dauern wachsenden Nässe verging uns - vor allem mir - die Lust am Querfeldeinfahren.
Diese Nässe und die beschlagenden Visiere und Brillen liessen uns dann auch die Africa Twin von László und Conny am Posten 3 übersehen und ein paar 100 m zu weit fahren. Obwohl Hansueli sie dann doch noch entdeckte, mussten wir "Strafe zahlen". Ungenügende Kenntnis des neuen Bussgeldkatalogs zahlt sich in zuwenig Punkten aus, und Hansueli merkte, wieso ein Brillenglas plötz-lich nicht mehr anlaufen wollte: was nicht mehr da ist, kann nicht anlaufen!
Nass und halbblind wie wir waren, wollten wir auf der Vue des Alpes einkehren, doch ein Blick auf die Uhr liess uns direkt weiterfahren, in einer halben Stunde würde der Checkpoint 4 schliessen. Aber wieder sollte sich uns das Wetter in den Weg stellen. Von Holzfällarbeiten in miserablen Zustand versetzte Strassen, vom Re-gen in einen Morast verwandelt, verschlossene Tore an Weiden und die nachlassenden Kräfte er-schwerten ein Vorwärtskommen ungemein.
Und als wir endlich am Posten 4 ankamen, war dieser bereits verlassen. Wir suchten und fanden dann den 5ten mit dem Geschicklichkeitsparcours auch noch, aber auch der war schon leer; so blieb uns nicht anderes als der Rückweg.
Völlig ausgepumpt trudelten wir auf dem Camping in Colombier ein. Die Rangliste ergab einen 7ten Platz, für mich nicht weiter verwunderlich, für Hansueli aber eine Enttäuschung; bisher war er nie schlechter als 3. gewesen...
Vom noch recht fröhlichen Abend mit Grill- und Lagerfeuer unter der Autobahnbrücke, mithin dem einzigen trockenen Platz in der Nähe, kann ich nicht viel berichten. Ich war dermassen fertig, dass ich mit Kopfschmerzen und unfreiwillig entleertem Magen schon gegen 8 im Zelt verschwand. Ich habe nur noch viel Lachen gehört, und das eine oder andere Aufheulen eines Motors.
Am anderen Morgen dann sah ich die Abflussgräben, die gezogen worden waren, und mir war klar, was ich da in der Nacht gehört hatte. Der Regen hatte endlich ausgesetzt, das Aufpacken gestaltete sich daher doch eher angenehm. Aber die Kleider waren natürlich über Nacht nicht trockener geworden, was aber auch nicht weiter nötig war. Hinter Ins begann der Regen wieder, welcher mich bis nach Hause begleitete.
Fazit: Es war Nass (Wasser), dreckig (Erde), bis zum Keuchen anstrengend (Luft), und ich mache so etwas nie, nie, nie wieder...
... ohne eine g'scheite Bereifung!
Gruss, von einem, der sich schon auf die nächste Rallye freut!
Marc



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